Heute testen wir den ID.4 auf Langstrecke
Unser Ziel ist es die Elektromobilität erlebbar zu machen. Zum Alltag gehören Kurzstrecken aber auch Langstrecken. Jeder möchte natürlich ohne Stress und Schweißperlen auf der Stirn am Wunschziel ankommen. Wie das funktioniert haben wir für euch getestet. Wir fahren von Sindelfingen nach Köln und zurück. In Summe etwa 900 km.
Wie einfach oder komplex ist das Ganze Vorhaben? Welche Unterschiede fallen beim Reisen mit einem E-Auto im Vergleich zu einem Verbrenner auf?
Selbstverständlich fahren wir mit einem realistischen Fahrprofil welches sich nicht vom dem mit einem Verbrenner unterscheidet.
Voll geladen hat uns der VW ID.4 eine maximale Reichweite von 462 km angezeigt. Da wir nach Köln ca. 400 km zurücklegen müssen sollte dies „theoretisch“ passen. Die Betonung liegt auf „theoretisch“ da wir wie bereits erwähnt, mit unserem normalen Fahrprofil fahren möchten. Normal bedeutet zügig wenn es möglich ist. Wir möchten, wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch im fließenden verkehr mit schwimmen und uns nicht auf der rechten Spur hinter den LKW’s einreihen.
Daher werden wir voraussichtlich einen Ladestop auf unserem weg nach Köln einlegen müssen.
Nach etwa 130 km haben wir die erste Ladesäule angesteuert, nicht wegen der Reichweite sondern aus persönlichen Bedürfnissen. Und nun ist der Fall eingetreten, vor dem jeder E-Fahrer Bedenken hat- die Wunschladesäule ist „Außer Betrieb“ – ein Glück haben wir noch ausreichend Reichweite um dies kompensieren zu können. Trotz Allem unschön, da man sich natürlich darauf verlässt, dass geladen werden kann. Hätte wir nur noch 10% Reichweite gehabt, wäre dies nun ein tatsächlich großes Problem geworden. Also geht es ohne Laden weiter Richtung Köln.
Nach 272 km haben wir, wie vom ID.4 vorgeschlafen den ersten „richtigen“ Ladestop an einem EnbW Hypercharger gemacht. Laut Navigation sind die Ladepunkte frei und demnach verfügbar.
Angekommen an dem Hypercharger können wir sehen, dass diese Angaben verlässlich sind.
Was wirklich zu erwähnen ist, dass der ID.4 ständig nach passenden freien Ladepunkten entlang der Fahrstrecke sucht und diese der Reichweite entsprechend ermittelt. Wie weit kommen wir mit diesem Fahrprofil und sind dort Ladepunkte verfügbar? Damit muss sich der Fahrer nicht beschäftigen – das übernimmt die Navigation und macht das super! Daumen hoch von uns! So macht reisen Spaß und ist zudem entspannt, da man sich als Fahrer „nur“ auf das Fahren beschränkt.
Wir haben in Summe 25 Minuten mit 125 kw/h geladen. Von 13% auf 80% was etwa 51,7 kWh entspricht. Mit 23,76€ nicht ganz günstig aber wir möchten ja den vergleich zum Verbrenner darstellen. In Diesem Fall hätten wir direkt an der Autobahn getankt, was auch leider teurer ist als in der Stadt.
Angekommen in Köln machte sich miese Stimmung breit, da im näheren Umkreis unseres Hotels keine Ladesäulen vorhanden oder verfügbar waren. Das Spiel „Finde die Ladesäule“ war somit eröffnet – nach schier endlosen 20 Minuten haben wir endlich eine der ersehnten Ladesäulen gefunden. Mit 11 % Restreichweite kann da kurz etwas Panik aufkommen.
Endlich geladen trifft uns der nächste Schock – die Rechnung.
Stolze 17,55€ für 45 kWh. Da wir über nacht geladen haben wurde zugleich eine Blockiergebühr in Höhe von 12€ erhoben und 20€ Parkgebühren. Sprich in Summe haben wir knapp 50€ liegen lassen.
Die Rückreise war im Gegensatz zur Hinreise hinsichtlich des Themas Laden sehr entspannt.
Keine Aussetzer / mehr als genug verfügbare Ladepunkte entlang unserer Strecke.
Dank den passenden Symbolen auf den Verkehrsschildern kann auch ohne Navi gesehen werden, an welchen Rast / Parkplätzen Ladesäulen verfügbar sind.
In Summe sind 24,64€ Ladekosten unterwegs für unsere Rückreise von Köln nach Sindelfingen entstanden. Zu Hause haben wir den ID.4, um die identische Ausgangslage wie bei der Hinreise zu haben, mit 52 kw/h auf 100% aufgeladen.
Insgesamt ergeben sich Ladekosten in Höhe von 78€ mit dem E-Fahrzeug für knapp 900 km.
Im Vergleich zu unseren verfügbaren Verbrennermodellen sind wir massiv günstiger unterwegs gewesen. Wenn wir fair vergleichen ergeben sich folgende Werte:
SKODA Kodiaq Diesel 125€
AUDI RS4 210€
Das ist ein Ergebnis, dass sich durchaus sehen lassen kann. Wir sind rundum zufrieden mit dem VW ID.4 auf Langstrecke und können euch das durchaus empfehlen.
Zusammenfassend ist das Reisen im Elektroauto in vielerlei Hinsicht komfortabel. Die geringe Geräuschkulisse sowie die kontinuierliche Unterstützung des Navigationssystems hinsichtlich potentieller Ladesäulen lassen die Insassen durchaus entspannter am Ziel ankommen. Durch die „regelmäßigen“ Ladepausen tut man sich selbst als Fahrer etwas gutes in dem man einen fixen Timeslot hat, in dem man essen, Trinken und z.B. die Beine vertreten kann.