Ist das ein SUV? | VW ID.4 – Review | Teil 1

Heute berichten wir über den VW ID.4 – ein durchaus familienfreundliches Elektrofahrzeug.
Aber gehört der ID.4 zur Familie der SUVs? Wir haben den ID.4 getestet. Hier gehts zum Bericht.

Wir starten mit Teil 1 unserer Trilogie zum VW ID.4.
Zu Allererst nehmen wir uns das Interieur sowie das Exterieur inkl. verbauter Technik vor.
Wie ist die Verarbeitung, was sind die optischen Highlights und wie ist der Alltagsnutzen beim VW ID.4?
Der uns zu Verfügung gestellte ID.4 ist mit dem Pro Performance Paket mit 150 kW (204PS) ausgestattet.

Durch die verbaute 77 KW/h Batterie verfügt der ID.4 über eine angegebene Reichweite von 360 – 520km.
Was uns direkt auffällt, ist dass die komplette Fronteinheit aus Kunststoff besteht. Der ID.4 tritt in einem sehr cleanen Design auf. Die komplette Frontpartie besteht aus Kunststoff, was jedoch der CW Optimierung zu gute kommt. Im Logo ist die 360 Grad Kamera verbaut. VW veräußert diese in Ihrem AreaView Paket.

Bei Betrachtung der Seitenlinie muss man sagen, dass VW diese sehr gut gelungen ist.
Die „Schulter“ lässt den ID.4 breiter und zugleich dynamisch und sportlich wirken.

Laut VW reiht sich der ID.4 bei den SUV’s ein. Ob man das Fahrzeug hierzu zählen möchte bleibt jedem selbst überlassen. Nach unserer Auffassung, handelt es sich hierbei um ein mix aus SUV und Kombi. 

Unser persönliches Highlight des ID.4 ist am Heck zu finden. Die Heckscheibe sowie das durchgezogene Lichtband verleihen dem ID.4 eine optisch sehr ansprechende Heckpartie und verdeutlichen nochmals die „Sportlichkeit“ des Fahrzeugs.
Da wir den ID.4 durchaus als Familienfahrzeug sehen stellt sich natürlich die Frage: Wie funktional ist der ID.4 im Alltag?

Wenn wir uns den Kofferraum anschauen ist dieser mit den angegebenen 455l durchaus geräumig. Es können bis zu sechs Wasserkisten geladen werden.

Besonders funktional ist der doppelte Kofferraumboden. Durch Herausnehmen dieses Bodens kann das Volumen auf 530l erhöht werden. Unterhalb des Zwischenbodens befindet sich ein kleines Fach, in welchem z.B. das Lageequipment verstaut werden kann.

Der ID.4 kann ganz klassisch auf der hinteren rechten Seite des Fahrzeugs geladen werden. Dank Schnellladefunktion kann der ID.4 mit bis zu 125 kW geladen werden. 

Das Platzangebot im ID.4 ist ausreichend. Vier Erwachsenen können problemlos im ID.4 reisen. An den Rücksitzen sind kleine Taschen integriert. Hier können z.B. Spielsachen für die Kleinsten untergebracht werden. 

Der ID.4 ist vollgepackt mit Technik, von der Schlüsselerkennung bis hin zum Infomedia System. Hier bleiben fast keine Wünsche offen.
Somit kommen wir zu unserem zweiten Teil der Trilogie. Den Assistenzsystemen sowie dem Infomedia System. 

Der ID.4 verfügt über zwei grundsätzliche Fahrmodi. Der Fahrer kann zwischen dem D-Betrieb und B-Betrieb (Break) wählen.
Die beiden Modi unterscheiden sich in der Rekuperation des Fahrzeugs. Während im B-Betrieb relativ stark rekurriert wird, ist die Rollphase im D-Betrieb deutlich länger; sprich im D-Betrieb wird wenig bis gar nicht rekuperiert. Zusätzlich zu den beiden Grundmodi kann der Fahrer zwischen

Comfort, ECO, Sport und dem Individualmodus wählen. Im Individualmodus können wie gewohnt Einstellungen am Fahrwerk, der Lenkung oder beispielsweise am Antrieb vorgenommen werden. Das optische Auftreten im Innenraum des Fahrzeugs wird dem jeweiligen Modi entsprechend angepasst. 

Im Assistenzmenü kann auf alle Assistenzsysteme zugegriffen werden. 

Der ID.4 verfügt über diverse Assistenzsysteme. Im Folgenden haben wir die Wichtigsten Systeme aufgelistet. Diese spiegeln jedoch nur einen Bruchteil wieder:

 ACC (Automatische Distanzregelung)
Frontassist (Notbremsassistent)
Sideassist (Spurwechselassistent)- Müdigkeitserkennung
Verkehrszeichenerkennung (Geschwindgkeitswarnung)

Das Infomedia System ist relativ simpel durch ein Kachelsystem aufgebaut. Das Kachelsystem besteht aus bereits vorkonfigurierten Feldern welche ausgewählt werden können. Das für uns interessanteste Feld ist „Aktuelle Daten“. Hierüber können wichtige Informationen zum aktuellen Batteriestand, dem Verbrauch sowie den getroffenen Einstellungen beim Ladeprozess eingesehen werden.

Was uns jedoch negativ auffällt ist, dass die Bedienung des Touch-Displays zweitweise sehr verzögert reagiert und daher nicht flüssig erscheint. Dadurch kann es zu ungewollten Aktionen kommen, was z.B. bei der Navigationseingabe sehr störend sein kann. Diese Thematik wurde unserer Ansicht in anderen Modellen besser gelöst. 

Die Tachoanzeige ist minimalistisch aufgebaut. Verbrauch/Rekuperation/Geschwindigkeit/Verkehrszeichenerkennung

Auf Grund der doch relativ kleinen Tachoanzeige empfehlen wir bei Kauf eines ID.4 das Head-up Display mit zu buchen. Das Head-up Display erleichtert das Fahren, da die gewünschten Anzeigen auf die Frontscheibe projiziert werden und der Blick nicht in den Innenraum wandern muss. Des Weiteren können m Head-up Display mehrere informationen angezeigt werden als auf der herkömmlichen Tachoanzeige. Im Navigations-Betrieb wird z.B. mittels AR-Technologie die Fahrtrichtung in Form von Pfeilen dargestellt. Heißt der Pfeil wird virtuell auf die Straße projizieren. 

Über Das Navigationsmenü werden nahezu alle Ladesäulen angezeigt. Das ist sehr hilfreich und erleichtert dem Fahrer das Thema Ladestop massiv. Es wird nicht nur angezeigt wo sich die Säue befindet sondern wie viele Fahrzeuge geladen werden können, ob die Säule belegt ist und in welcher Geschwindigkeit geladen werden kann. 

Somit kann die gewünschte Ladesäule schnell und einfach ausgewählt werden. Wir haben das natürlich getestet und wurden positiv überrascht. Alle angegebenen Informationen stimmen mit den Vor-Ort-Gegebenheiten überein. Sehr gut VW! Die Optik als auch die Technik überzeugen. Aber wie sieht es mit den Fahreindrücken aus? Wie agil oder komfortabel der ID.4? Darauf gehen wir nun um dritten Teil der Trilogie ein.

Das der ID.4 eher ein Familienfahrzeug ist, ist uns nun allen bewusst. Jedoch möchten wir wissen wie der ID.4 beschleunigt. Wie üblich haben wir die Beschleunigung gemessen und mit den Herstellerangaben abgeglichen. Hier unsere Messungen:

1,1% Steigung
0-100 km/h  9,72 Sekunden
0 – 60 km/h  4,65 Sekunden

1,7% Gefälle
0-100 km/h  8,42 Sekunden
0 – 60 km/h  3,89 Sekunden

Der ID.4 ist mit seinen 200 PS keine Rakete. Wer jedoch nicht auf Geschwindigkeit Beschleunigung? verzichten möchte, sollte sich den VW ID.4 GTX mit nahezu 300 PS anschauen. Im Allgemeinen ist der ID.4 ein sehr komfortables Fahrzeug. Das Fahrzeug liegt gut auf der Straße und lässt sich wirklich super fahren. In diesem Zug stellt sich die Frage

„Für wen eignet sich dieses Fahrzeug am besten?“

Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass der ID.4 optimal für eine junge Familie ist. Das heißt jedoch nicht, dass er für andere Altersgruppe ungeeignet wäre.

Kommen wir zurück zu den Fahreindrücken.
Was auffällt ist, dass der Lane Assist für unseren Geschmack zu viel in den Fahrbetrieb eingreift.

Sollte man in einer Baustelle fahren beispielsweise, ist die Fahrbahnmarkierung in der Regel zeitweise der Baustelle angepasst. Dies wird jedoch vom ID.4 nicht erkannt. Der Lane Assist versucht das Fahrzeug in der Spur zuhalten, was natürlich in der Baustelle auf Grund der geänderten und oft verschmälerten Fahrbahn nicht möglich ist. In solchen Situationen muss der Fahrer regelrecht gegen den Lane Assist arbeiten was unschön und störend ist und den Fahrer schlechtestenfalls vom Verkehr ablenkt. Glücklicherweise kann der Lane Assist deaktiviert werden.

Wie bereits erwähnt bietet der ID.4 ein ausreichendes Platzangebot für die Insassen sowie Gepäck etc. Sollte es jedoch in der Urlaub gehen, muss die Familie wie bei vielen anderen Modellen ggf. auf eine Dachbox zurückgreifen.

Der ID.4 fährt sehr vorausschauend. Er erkennt die voranfahrenden Fahrzeuge und passt die Geschwindigkeit dem Verkehrsfluss an. Wie oben angesprochen stößt das System bei manchen Situationen an seine Grenzen und kann z.B. Fahrbahnmarkierungen im Fall einer Baustelle nicht richtig erkennen und reagiert dann teilweise unschön mit der Assistenzunterstützung.

Im Großen und Ganzen ist der ID.4 ein tolles, solides Fahrzeug mit vielen guten und auch hilfreichen Features. Der VW fährt ruhig und liegt gut auf der Straße, es werden keine Kräfte ins Lenkrad übertragen was uns sehr positiv auffällt. Ein kleiner Kritikpunkt ist das Bremsgefühl. 

Durch die Rekuperation muss der Fahrer stärker als gewohnt in die Bremse treten um den tatsächlichen Bremsvorgang einzuleiten. 

Uns hat der VW überzeugt, wir hoffen euch auch!

 

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